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Heimspiel mit kleinen Schwächen
Die Steinacher Laufstrecke ist landschaftlich reizvoll / Viele Abschnitte führen über geteerten Boden
Der dritte Kinzigtallauf am Samstag, 11. September, wird wieder Hunderte von Läufern nach Haslach locken. Wir stellen vorab in einer kleinen Serie die schönsten Trainingsstrecken vor.
Wieder stecke ich in meinen Jogging-Klamotten, dieses Mal aber in einen warmen Pullover gehüllt, da die Hitze gerade aussetzt, und halte eine Karte in der Hand, worauf eine weitere Trainingsstrecke für den Kinzigtallauf im September eingezeichnet ist. Doch dieses Mal ist es ein Heimspiel für mich, da die Route sich durch das Wald- und Wiesenland um Steinach zieht. So stehe ich nun an der Schneekapelle und versuche es noch kurz vor knapp mit ein paar schnellen Dehnübungen, um nicht schon nach den ersten zwei Kilometern schlapp zu machen. Doch ganz so pessimistisch starte ich dann doch nicht. Diese Strecke kenne ich einigermaßen gut, daher weiß ich, was mich erwartet.
Sofort motiviert
Zu Beginn des Wegs wird der Hobbysportler sofort motiviert, da die Straße ein kleines Stück abfällt und unter der Bahnlinie durchführt. Anschließend steigt die breite Straße jedoch wieder an. Nun gibt es vorerst nur noch mich, eine lange, gerade geteerte Straße, rechts die B 33, links einige wuchtige Industriegebäude und vor mir die weite Sicht ins Tal bis nach Biberach.
Nach wenigen Minuten komme ich durch das kleine Wohngebiet Lachen. Doch ich befinde mich nur für einige Meter in der Zivilisation. Bald laufe ich wieder zwischen Wiesen und Maisfeldern, in der Ferne rauschen die Autos auf der B 33 entlang und vor mir baut sich ein bewaldeter Hügel auf. Kurz vor ihm muss ich laut Plan links abbiegen. Hier betrete ich erstmals ungeteerten Boden und kann die frische Waldluft einatmen. An den Grashalmen glitzern noch die Regentropfen, und links erstreckt sich vor meinen Augen die Aussicht über Steinach. Nun geht es bei leichtem Auf und Ab in Richtung des Ortsteils Niederbach. Ich beginne etwas stärker zu schnaufen. Die Steigung ist zwar nicht steil, doch sie kommt schleichend. Bei den ersten Häusern angekommen, mache ich schon wieder kehrt und freue mich über eine sanft abfallende Straße. Der Untergrund ist geteert, und wieder habe ich eine schöne Sicht über mein Heimatdörfchen.
Auf dieser kurzen Strecke ist jedoch Achtung geboten – ein schwarzes Auto rauscht schnell an mir vorbei. Am Hügel rechts von mir darf ich jedoch Richtung Oberbach abbiegen und über ein Stück ungeteerten Weg und am Waldrand entlang laufen. Hier habe ich wieder eine leichte Steigung zu bewältigen. Diese Strecke gefällt mir besonders gut. Sie führt zwischen Feldern, Wiesen und eingezäunten Gärten vorbei.
Nach wenigen Minuten betrete ich wieder die geteerte Straße und lenke meine Schritte zurück Richtung Schneekapelle. Ich habe zwar nicht mehr viel Weg vor mir, bis ich die Kapelle erreicht habe, doch bin ich schon etwas außer Atem. Nun heißt es aber durchhalten. Vor mir liegt nur noch eine lange, gerade Strecke, die auch kaum befahren wird, und anschließend wieder die Straße, die mich am Anfang nach Lachen geführt hat, dieses Mal in die andere Richtung. Nur noch unter der Unterführung durch, ein kleines Stück hinauf – und schon wartet der Brunnen vor der Schneekapelle auf mich, aus dem ich schon als Kind getrunken habe. Mein Urteil: Landschaftlich ist die Strecke sehr schön, es bieten sich wunderbare Aussichten über die Täler an. Leider führt sie oft über geteerten Boden. Für geübte Jogger ist diese Strecke sicherlich sehr gut und angenehm zu schaffen.
Vorbereitungsläufe
Die Laufarena Ortenau bietet am Mittwoch, 4. August ab 20 Uhr wieder einen geführten Vorbereitungslauf auf der Strecke an. Ausgebildete Trainer werden die Teilnehmer kostenlos beraten und ihnen Tipps geben. Treffpunkt ist um 20 Uhr an der Steinacher Schneekapelle.
Weitere Termine:
Hausach, 18. August;
Haslach, Kinzigtallaufstrecke, 1. September.
Weitere Infos bei Frank Haist, Laufarena Ortenau: 0 78 21 / 9 54 50 65.
Nähere Infos zum Kinzigtallauf und Anmeldungsformulare unter www.kinzigtallauf.de
Der Artikel erschien am 3. August in der Mittelbadischen Presse