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Truppe will es jetzt endlich wissen

Uwe Klausmann macht blutige Anfänger fit für den Kinzigtallauf / Nach wenigen Wochen schaffen alle zehn Kilometer

Von Christine Stiefenhofer

Haslach. Ja, Lampenfieber haben sie schon ein bisschen, aber die Sportler wollen jetzt endlich loslegen: Zusammen mit Marathonläufer Uwe Klausmann haben sich Laufanfänger in den vergangenen Wochen fit für den Kinzigtallauf gemacht. Am Samstag, 11. September, bestreiten sie ihren ersten Wettbewerb.

Die Läufer kommen am Trainingsziel an, sind ausgepumpt, aber glücklich. Diesen Donnerstag haben sie die Premiere gepackt: Sie sind zehn Kilometer am Stück gelaufen, dabei waren sie noch vor knapp zwei Monaten Anfänger. Und den Sportlern ist der Stolz anzusehen: »Ich hätte nie gedacht, dass ich das einmal schaffe«, meint Gisela Agüera-Oliver. Die Hausacherin hatte sich zusammen mit den anderen Sportlern bei der Aktion »Von null auf zehntausend « gemeldet, die Anfang Juni gestartet war. Obwohl Klausmann in den vergangenen Jahren zahlreiche Marathons und Ultramarathons gelaufen ist, weiß er, wie sich Anfänger fühlen. »Eigentlich kann jeder laufen. Man muss nur richtig aufbauen «, stellt er fest. Und genau das habe er mit der Gruppe getan. »Im ersten Training sind wir immer zwei Minuten gelaufen und wieder eine Minute gegangen. Die Meisten machen den Fehler, dass sie zu schnell an die Sache herangehen und sich zu lange Strecken aussuchen. Da sind sie fix und fertig und verlieren schnell die Lust«, weiß er. Mit seiner Truppe ist der Trainer zufrieden: »Seit drei Wochen sind wir auf der Strecke des Kinzigtallaufs unterwegs.«

Dehnen, strecken – und los geht’s: Vor zwei Monaten waren es noch blutige Anfänger, diesen Donnerstag haben die Läufer erstmals die zehn Kilometer am Stück »gemacht«. Links: Trainer Uwe Klausmann.

Wie er selbst zur Passion Laufen gekommen ist? »Ich hatte mit dem Fußballspielen aufgehört und unheimlich zugenommen «, sagt Klausmann lächelnd. Also habe er angefangen zu joggen – die Kilos purzelten und er habe die Freude am Laufen entdeckt. »Mittlerweile werde ich richtig unruhig, wenn ich nicht loskann«, stellt Klausmann fest. Er könne da einfach besser abschalten und zur Ruhe kommen– so komisch das klinge. Das kontemplative Laufen, wie es Klausmann beschreibt, haben die Sportler in der Gruppe zwar noch nicht ganz für sich entdeckt, »aber gemeinsam macht es richtig Spaß«, bringt es Jessica Schweiß aus Hausach auf den Punkt. Und sie will dabei bleiben, genauso wie Petra Moser, Uli Müller und Irene Duraku- Hipp aus Haslach. »Leider sind einige wegen Knieproblemen abgesprungen«, bedauern die Frauen, aber der Rest der Mannschaft sei eisern drangeblieben.

Im Anschluss ans Training sitzen die Sportler gern noch zusammen. Nach dem Stadtlauf will die Gruppe einen Lauftreff gründen.

»Wenn die Gruppe nicht so toll wäre – ich wäre nicht mehr dabei!« Nach dem Kinzigtallauf wollen die Frauen einen privaten Lauftreff gründen und die harte Arbeit fortführen. Sie wollen sich zweimal pro Woche treffen – und drücken sich fest die Daumen, dass der Coach das Training weiterhin im Auge behält.Bevor es aber so weit ist, müssen sich die Läufer mit dem ersten Wettbewerb ihrer ersten großen Herausforderung stellen. »Wir wollen gemeinsaman den Start gehen und die Strecke auch gemeinsam bewältigen«, sind sich die fünf Läuferinnen einig. Das letzte Mal seien sie noch Zuschauer gewesen, bald seien sie mittendrin. »Und wenn wir das geschafft haben, können wir stolz auf uns sein!«

Der Artikel erscheint am Samstag, den 28.8 im Schwarzwälder Boten. Hier können Sie Ihn als PDF herunterladen.