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Strecke mit viel Abwechslung

Heute in unserer Serie »Die schönsten Laufstrecken des Kinzigtals«: Tour durch Gengenbach

Der dritte Kinzigtallauf am Samstag, 11. September, wird wieder Hunderte von Läufern nach Haslach locken. Wir stellen vorab in einer kleinen Serie die schönsten Trainingsstrecken vor.

Von Anika Maldacker.

Ich stehe auf einem Parkplatz in Gengenbach, halte den Plan mit der Strecke in der Hand und fahre die grauen Linien meinem Blick nach. Als ich das Papier zusammenfalte und meine Augen gen Straße richte, macht sich ein mulmiges Gefühl in meiner Magengegend breit. Sieben Kilometer! Dagegen kommen meine Laufergebnisse aus der Schulzeit nicht an, und ich bezweifle, dass meine Kondition seither besser geworden ist, wo ich doch so gut wie nie joggen gehe. Doch vielleicht ist das gut. Ich soll schließlich die zweite Trainingsstrecke für den Kinzigtallauf im September testen, und wenn die sogar ein Joggingmuffel wie ich bewältigen kann, dann auch jeder andere.

Die Strecke wird mich von dem Parkplatz des Leichtathletikstadions in Gengenbach nach Bermersbach und wieder zurück führen. »Also auf in den Kampf«, sage ich mir und setze mich in Bewegung. Es ist Sonntagmorgen, die Sonne steht noch nicht am Zenit, ab und zu weht ein kühler Wind ums Gesicht. Der kommt ganz gelegen, da das erste Stück der Strecke an der Straße entlang verläuft und Abkühlung schon jetzt willkommen ist.

Am liebsten gehe ich da laufen, wo mich niemand sieht. Das gelingt an der Straße natürlich nicht. Doch ich bin den neugierigen Autofahrer-Blicken nicht lange ausgeliefert. Bald gehe ich über eine kleine Verkehrsinsel und biege in die Bürgermeister- Herb-Straße ein: ein Wohngebiet – ausgestorben, ruhig, leer. »Perfekt, denn mein Gesicht bekommt schon einen Rotstich«, denke ich mir. Nun muss ich die Brücke über die B 33 erklimmen. Die Sonne prallt herab, und es riecht nach heißem Teer. Doch unten angekommen, wartet ein schmaler Feldweg auf mich, eine schattige, verwachsene Strecke zwischen Kleingärten und Kornfeldern. Anschließend führt mich der Weg in den Wald. Hier gibt es eine Wassertretstelle, an der ich laut Plan beim Rückweg sogar eine Pause einlegen darf.

Obwohl ich wieder auf geteertem Untergrund laufe und hier auch ab und zu Autos vorbeifahren, kann ich mich entspannen. Das Laufen ist zur Routine geworden. Ich atme die Waldluft gierig ein und genieße den Wind um mein Gesicht. Das folgende Stück Richtung Bermersbach ist nicht mehr geteert und steigt sachte an. Es liegt immer noch am Waldrand und bietet Ausblick auf die mit Weinreben bewachsenen Hügel vor Bermersbach. Am Buswendeparkplatz gönne ich mir eine kleine Verschnaufpause. Ich bin zwar verschwitzt, aber zufrieden. Die Hälfte ist geschafft und Abkühlung ist in Sicht. Nun geht es bergab; dabei eröffnet sich mir eine breite Sicht über das Tal und Gegenbach. Bis zur Wassertretstelle brauche ich nicht mehr lange. Bald stehe ich im eiskalten Wasser und streiche mir den Schweiß aus meinem Gesicht. Lang halte ich es hier jedoch nicht aus. Schließlich will ich für die sieben Kilometer nicht zu lange brauchen.

Die restliche Strecke verläuft nicht mehr durch die Kleingärten beim Ziegelhof, sondern ein Stück weiter durch den Wald und direkt auf die Brücke zu. Die kommt mir jetzt besonders hoch vor, aber ich sammle meine übrigen Kräfte zum finalen Spurt und komme zwar verschwitzt, aber glücklich über die bewältigte Anstrengung auf dem Parkplatz an. Mein Fazit: Für geübte Jogger wird diese Route kein Problem darstellen. Mir als Nicht-Jogger hat sie gereicht, um mich aus der Puste zu bringen, aber dennoch sehr gefallen. Es gibt Abwechslung in Untergrund, Landschaft und Schattenverhältnissen. Störend kann für manch einen vielleicht der Abschnitt an der Straße entlang sein.